Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene
Erich Loest
Der Mann, der hier erz?hlt, ist kein Held. Wolfgang Wülff lebt in Leipzig, ist ein brauchbarer Ingenieur, ohne brennenden Ehrgeiz. Als jugendlicher Beatles-Fan hat er vor Jahren mit der Staatsmacht (in Gestalt der Volkspolizei) Bekanntschaft gemacht, seither will er vor allem in Ruhe gelassen werden. Deshalb meint er, es sei besser, nicht aufzufallen. Seine Frau freilich, die will ihn anders haben. Als er sich ihrem Ehrgeiz widersetzt, geht die Ehe zu Bruch. Wülff muß einen Neubeginn finden. Loests Roman versucht auf ganz kunstlose Weise ein offenbar grassierendes gesellschaftliches Dilemma zu fixieren: daß Individuen sich immer mehr dem Anspruch eines allm?chtigen Staates und seines R?dersystems (hierzulande Leistungdruck genannt) entziehen wollen. (Kommentar von Fritz J. Raddatz zum 1985er Druck im dtv). In diesem, in der DDR lange Zeit verbotenen Roman, nimmt Loest uns mit in das Alltagsleben in der DDR. Auf leichter Art erz?hlt er uns von einem ehrgeizlosen Mann, der sich anlegt mit seiner ehrgeizigen Frau und Staat. Unser Held nimmt es auf die leichte Schulter.